Forschung und Lehre

Hier findet ihr zahlreiche Beispiele für den fairen Handel in Forschung und Lehre. Bild: Jakub Kaliszewski

Nicht nur als Lern- und Arbeitsorte, sondern auch als Bildungs- und Forschungseinrichtungen spielen Hochschulen eine bedeutende Rolle für die Gestaltung einer umweltbewussten, sozialen und somit zukunftsfähigen Gesellschaft.

Der faire Handel mit seinen sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte für Forschung und Lehre sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Fachbereiche.

Im Rahmen von Ringvorlesungen können Aspekte des fairen Handels in den Lehrplan aufgenommen werden. Dabei sind Kooperation von allen Studiengängen und Lehrstühlen denkbar, etwa Wirtschaft, Gender Studies, Politik, Agrarwissenschaften oder Geografie. Abschluss- und Doktorarbeiten bieten die Möglichkeit, sich ausführlicher mit einer Fragestellung zu beschäftigen, Expertise in einem wissenschaftlich noch wenig bearbeiteten Bereich aufzubauen oder sich beruflich für die entsprechende Richtung zu qualifizieren.

Sustainability in Trade: Eine Frage der Transparenz?

In Zusammenarbeit mit FEMNET e.V. bietet Fairtrade Deutschland eine Themenreihe zu Transparenz in Lieferketten für Fairtrade-Universities an. Dabei organisieren die Hochschulen fünf Termine, in denen Transparenz in Theorie und Praxis aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird. 

Praxis und Lehre

Die Anknüpfungspunkte sind zahlreich. Die Wissenschaftlerin Eva Freund gibt an der Universität Lüneburg regelmäßig Seminare mit Bezug zum fairen Handel und hebt bei einer Diskussionsrunde an der Hochschule den interdisziplinären Ansatz hervor: „Es passt tatsächlich an alle Fakultäten, die hier an der Universität vertreten sind. Angefangen natürlich exemplarisch bei Nachhaltigkeit, aber auch politisch und kulturell, denn wir beziehen schließlich Produkte aus aller Welt. Fairer Handel ist für mich aber vor allem auch ein ökonomisches Thema, „Was bedeutet Handel, Welthandel und welche Probleme gibt es dabei?“. Und letztlich können die gestellten Fragen auch in den Bildungsstudiengängen wieder aufgegriffen werden.“

Die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Universität Lüneburg macht es vor: Einige Mitglieder sind gleichzeitig in der Fairtrade-Towns-Gruppe aktiv. Studierende des Bachelor-Studiengangs Umweltwissenschaften haben ausgehend von der Kampagne Fairtrade-Towns vier Projekte mit Praxispartnern in der Stadt umgesetzt – mit dem Ziel, Herausforderungen aus der Praxis mit wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten und aus den Ergebnissen Ideen und Empfehlungen für eine erfolgreiche Praxis abzuleiten. Gefragt wurde dabei u.a., welche Auswirkung die Fairtrade-Kampagne auf die Café-Betreiber*innen der Stadt hatte oder wie ein fairer Stadtplan für Lüneburg gestaltet werden könnte.

An der Technischen Hochschule Ulm können Studierende ihr Studium mit gemeinnützigem Engagement verknüpfen, und zwar mittels der innovativen Methode Service Learning. Dabei bearbeiten sie im Rahmen einer Lehrveranstaltung in enger Kooperation mit gemeinwohlorientierten oder öffentlichen Einrichtungen abgegrenzte Aufgabenstellungen. Projektpartner sind neben der Hochschule selbst die Familien-Bildungsstätte, die Regionalgruppe der Ingenieure ohne Grenzen, der Verein Chance auf Bildung-Zeit für Kinder, der Initiative Gemeinwohlökonomie, dem Bund für Umwelt und Naturschutz und viele andere. In einem Service Learning-Projekt brachten zum Beispiel zwei Studierende die Zertifizierung einer Schule zur Fairtrade-School auf den Weg und haben damit die Idee des Fairen Handels von der Fairtrade University in die Region getragen.


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